Das Verhältnis zwischen Fake News und Künstlicher Intelligenz (KI): eine Studie für die (sehr) nahe Zukunft

Seit dem Aufkommen von KI werden einschneidende Veränderungen immer deutlicher. Diese betreffen unser tägliches Leben, auch in Bezug auf Nachrichten und Medienkompetenz. Einer der wichtigsten Faktoren, die wir berücksichtigen müssen, ist die Tatsache, dass KI sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann.

Die neutrale Künstliche Intelligenz: Negativer und positiver Einsatz von KI

Zu den Negativbeispielen zählen Deep Fake (manipulierte Videos oder Fotos), die meist mit Politik und aktuellen Themen (wie Kriege, Pandemien oder Wahlen) zu tun haben. In diesem Zusammenhang gibt es Dutzende von Websites, die mit Hilfe von KI erstellt wurden, um Artikel zu verfassen und Informationen in verschiedenen Sprachen auf der ganzen Welt zu verbreiten. Ein großer Teil dieser Websites ist und bleibt anonym, mit dem Ziel, "Geld mit Werbeeinnahmen zu verdienen und gleichzeitig Inhalte zu generieren, die nicht ordnungsgemäß von einem Menschen überprüft wurden und in einigen Fällen völlig falsche Geschichten verbreiten".

 

Die Bekämpfung von Fake News durch KI

Wenn wir die KI als etwas Neutrales betrachten, das wir in unserem eigenen Interesse nutzen können, dann können wir sie natürlich auch verwenden, um etwas Sinnvolles und Nützliches zu schaffen. So gibt es weltweit und in Europa mehrere Projekte zur Bekämpfung von Fake News mit Hilfe von KI, darunter GoodNews, ein Projekt zur Erkennung von Fake News. Dieses Projekt wird von Michael Bronstein, Professor an der Universität Lugano in der Schweiz und am Imperial College London, Großbritannien, durchgeführt. Er betonte auch, dass Fähigkeiten wie kritisches Denken wichtiger sind als Technologie, um Fake News zu bekämpfen: "Es geht nicht nur darum, Fake News zu erkennen. Es ist auch ein Problem des Vertrauens und des Mangels an kritischem Denken. Die Menschen verlieren das Vertrauen in die traditionellen Medien und Institutionen, und das ist nicht etwas, das nur durch Technologie gemildert werden kann", sagte er.

Ein weiteres Projekt, das in Betracht gezogen werden sollte, ist Fondango, das sich zum Ziel gesetzt hat, verschiedene KI-Tools zu erproben, zu testen und zu validieren, die zur Identifizierung von Desinformationen eingesetzt werden könnten. Das Projekt ist auf EU-Ebene angesiedelt, wurde 2018 gestartet, befindet sich aber noch in der Entwicklung und wird von Francesco Saverio Nucci, Leiter der Anwendungsforschung bei Engineering R&D Labs in Italien, koordiniert. Das Hauptziel ist, wie wir sehen können, die Bekämpfung von Desinformation in den Medien, aber auch die Schulung von Medienfachleuten in Datenkompetenz und besserem Datenmanagement.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns bewusst sind, dass KI in den Medien und Nachrichten Schaden anrichten kann, aber es bedeutet auch, dass wir, wenn wir lernen mit ihr zu arbeiten, auch Lösungen schaffen können. Künstliche Intelligenz ist jedoch nicht das einzige Problem, wenn es um Desinformation geht, sondern vielmehr die Fähigkeiten des kritischen Denkens, der Analyse und des Verstehens von Informationen.

 

„Fake News sind keine mathematische Frage von Algorithmen und Daten, sondern eine sehr philosophische Frage, wie wir mit der Wahrheit umgehen.“

Francesco Nucci, Engineering Group, Italy

 

_
Quellen:

https://cordis.europa.eu/article/id/430588-ai-factcheckers-aid-the-battle-against-fake-news
https://ec.europa.eu/research-and-innovation/en/horizon-magazine/can-artificial-intelligence-help-end-fake-news
https://www.eng.it/en/who-we-are/
https://www.euronews.com/next/2023/05/02/rapid-growth-of-news-sites-using-ai-tools-like-chatgpt-is-driving-the-spread-of-misinforma 

 

_
Cover image: Steve Johnson / from Unsplash

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.
Projektnummer: 2022-1-BG01-KA220-ADU-000085514

© 2023 Information Matters Project, All rights reserved